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Житейские воззрения кота Мурра / Lebens-Ansichten des Katers Murr - Эрнст Теодор Амадей Гофман

Читать бесплатно Житейские воззрения кота Мурра / Lebens-Ansichten des Katers Murr - Эрнст Теодор Амадей Гофман. Жанр: Зарубежная классика / Разное / Языкознание год 2004. Так же читаем полные версии (весь текст) онлайн без регистрации и SMS на сайте kniga-online.club или прочесть краткое содержание, предисловие (аннотацию), описание и ознакомиться с отзывами (комментариями) о произведении.
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den Verhältnissen des gewöhnlichen Lebens eine Gestaltung erringt, die ihm Ruhe und Frieden gibt. – Laß es Dir sagen, alter Mann – hier in der Dunkelheit der Nacht, die das Vertrauen verschleiert, laß es Dir sagen! – Als jener Moment in mein Leben trat, als ich den erblickte, der alle Glut der innigsten Liebe, deren die weibliche Brust nur fähig, in mir entzündete – da stand ich vor dem Traualtar mit jenem Benzon, der ein guter Ehemann wurde wie kein anderer. Seine völlige Bedeutungslosigkeit gewährte mir alles, was ich, um ein friedfertiges Leben zu führen, nur wünschen konnte, und nie ist eine Klage, ein Vorwurf meinen Lippen entflohen. Nur den Kreis des Gewöhnlichen nahm ich in Anspruch, und wenn dann selbst in diesem Kreise sich manches begab, das mich unvermerkt irre leitete, wenn ich manches, das strafbar erscheinen möchte, mit nichts anderm zu entschuldigen weiß als mit dem Drange des augenblicklichen Verhältnisses, so mag das Weib mich zuerst verdammen, die, so wie ich, den schweren Kampf durchkämpfte, der zu gänzlichem Verzicht auf alles höhere Glück führt, sollte dies auch nichts anders sein, als ein süßer träumerischer Wahn. – Fürst Irenäus machte meine Bekanntschaft. – Doch ich schweige von dem, was längst vergangen, nur von der Gegenwart soll noch die Rede sein. – Ich hab es Dir vergönnt in mein Innerstes zu schauen, Meister Abraham, Du weißt nun, warum ich, so wie die Dinge sich hier gestalten, jedes Hineindrängen eines fremdartigen exotischen Prinzips als bedrohlich fürchten muß. Mein eigenes Geschick in jener verhängnisvollen Stunde grinset mich an, wie ein furchtbar warnendes Gespenst. Retten muß ich die, die mir teuer sind, ich habe meine Pläne gemacht. – Meister Abraham, seid mir nicht entgegen, oder, wollt Ihr in den Kampf treten mit mir, so seht Euch vor, daß ich Eure besten Taschenspielerkünste nicht zu Schanden mache!«

«Unglückliche Frau«, rief Meister Abraham.

«Unglücklich nennst Du mich«, erwiderte die Benzon,»mich, die ich ein feindliches Geschick zu bekämpfen wußte und mir da, wo alles verloren schien, Ruhe und Zufriedenheit gewann?«

«Unglückliche Frau, rief Meister Abraham nochmals mit einem Ton, der von seiner innern Bewegung zeugte,»arme, unglückliche Frau! Ruhe, Zufriedenheit vermeinst Du gewonnen zu haben, und ahnst nicht, daß es die Verzweiflung war, die – ein Vulkan, – alle flammenden Gluten aus Deinem Innern hinausströmen ließ, und daß Du nun die tote Asche aus der keine Blüte, keine Blume mehr sproßt, in starrer Betörung für das reiche Feld des Lebens hältst, das Dir noch Früchte spenden soll. – Ein künstliches Gebäude willst Du aufführen auf dem Grundstein, den ein Blitzstrahl zermalmte und befürchtest nicht, daß es einstürzen wird in dem Augenblick, da lustig bunte Bänder wehen von der Blumenkrone, die den Sieg des Baumeisters verkünden soll? – Julia – Hedwiga – ich weiß es, für sie wurden jene Pläne künstlich gewoben! – Unglückliche Frau, hüte Dich, daß jenes unheilbringende Gefühl, jene eigentliche Verbitterung, die Du mit großem Unrecht meinem Johannis vorwirfst, nicht aus Deinem eignen tiefsten Innern hervortritt, so daß Deine weisen Entwürfe weiter nichts sind, als das feindliche Auflehnen gegen ein Glück, das Du niemals genossest, und das Du nun selbst Deinen Lieben mißgönnst. – Ich weiß mehr von Deinen Entwürfen als Du es glauben magst, mehr von Deinen gerühmten Verhältnissen des Lebens, die Dir Ruhe bringen sollen und die – Dich verlockten zu strafbarer Schande!«

Ein dumpfer, unartikulierter Schrei, den die Benzon bei diesen letzten Worten des Meisters ausstieß, verriet ihre tiefe Erschütterung. Der Meister hielt inne, da aber die Benzon ebenfalls schwieg ohne sich von der Stelle zu rühren, fuhr er gelassen fort:»Zu nichts wenigerm habe ich Lust, als mich in irgendeinen Kampf mit Ihnen zu begeben, Gnädige. Was aber meine sogenannten Taschenspielerkünste betrifft, so wissen Sie ja recht gut, werteste Frau Rätin, daß seit der Zeit, da mein unsichtbares Mädchen mich verlassen – «In dem Augenblick erfaßte den Meister der Gedanke an die verlorne Chiara mit einer Gewalt, wie seit langer Zeit nicht mehr, er glaubte ihre Gestalt zu erblicken in der dunklen Ferne, er glaubte ihre süße Stimme zu vernehmen.»O Chiara! – meine Chiara!«So rief er in der schmerzlichsten Wehmut!«—

«Was ist Euch«, sprach die Benzon sich schnell nach ihm umwendend,»Meister Abraham! – welchen Namen nanntet Ihr? – Doch noch einmal, laßt ruhen alles Vergangene, beurteilt mich nicht nach jenen seltsamen Ansichten des Lebens, die Ihr mit Kreislern teilt, versprecht mir das Vertrauen nicht zu mißbrauchen, daß Euch Fürst Irenäus geschenkt, versprecht mir nicht entgegen zu sein, in meinem Tun und Treiben.«

So ganz vertieft in das schmerzliche Andenken an seine Chiara war Meister Abraham, daß er kaum vernahm was die Rätin sprach und nur unverständliche Worte zu erwidern vermochte.

«Weiset mich nicht zurück, Meister Abraham«, fuhr die Rätin fort,»Ihr seid, wie es scheint, in der Tat mit manchem mehr bekannt, als ich vermuten durfte, doch ist es möglich, daß ich auch noch Geheimnisse bewahre, deren Mitteilung Euch sehr viel wert sein würde, ja, daß ich Euch vielleicht einen Liebesdienst erzeigen könnte, an den Ihr gar nicht denkt. Laßt uns zusammen diesen kleinen Hof beherrschen, der in der Tat des Gängelbandes bedarf. -»Chiara «rieft Ihr mit einem Ausdrucke des Schmerzes der —»Ein starkes Geräusch vom Schlosse her unterbrach die Benzon. Meister Abraham erwachte aus Träumen, das Geräusch —

(M. f. f.) »– ich folgendes beibringen. Ein Katzphilister beginnt, ist er auch noch so durstig, die Schüssel Milch vom Rande rundumher an aufzulecken, damit er sich nicht Schnauze und Bart bemilche und anständig bleibe, denn der Anstand gilt ihm mehr als der Durst. Besuchst du einen Katzphilister, so bietet er dir alles nur mögliche an, versichert dich aber, wenn du scheidest, bloß seiner Freundschaft, und frißt nachher heimlich und allein die Leckerbissen, die er dir angeboten. Ein Katzphilister weiß vermöge eines sichern untrüglichen Takts überall, auf dem Boden, im Keller usw. den besten Platz zu finden, wo er sich so wohlbehaglich und bequem hinstreckt, als es nur geschehen kann. Er erzählt viel von seinen guten Eigenschaften und wie er, dem Himmel sei Dank, nicht klagen könne, daß das Schicksal diese guten Eigenschaften übersehen. Sehr wortreich setzt er

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