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Житейские воззрения кота Мурра / Lebens-Ansichten des Katers Murr - Эрнст Теодор Амадей Гофман

Читать бесплатно Житейские воззрения кота Мурра / Lebens-Ansichten des Katers Murr - Эрнст Теодор Амадей Гофман. Жанр: Зарубежная классика / Разное / Языкознание год 2004. Так же читаем полные версии (весь текст) онлайн без регистрации и SMS на сайте kniga-online.club или прочесть краткое содержание, предисловие (аннотацию), описание и ознакомиться с отзывами (комментариями) о произведении.
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ich leise,»sei mein!«—»Kühner Kater«, erwiderte sie verwirrt,»wer bist du? Kennst du mich denn? – Wenn du aufrichtig bist, so wie ich, und wahr, so sage und schwöre mir, daß du mich wirklich liebst!«—»O «rief ich begeistert,»ja bei den Schrecken des Orkus, bei dem heiligen Mond, bei allen sonstigen Sternen und Planeten, die künftige Nacht scheinen werden, wenn der Himmel heiter, schwöre ich dir's, daß ich dich liebe!«—»Ich dich auch«, lispelte die Kleine, und neigte in süßer Verschämung das Haupt mir zu. Ich wollte sie voll Inbrunst umpfoten, da sprangen aber mit teuflischem Geknurre zwei riesige Kater auf mich los, zerbissen, zerkratzten mich kläglich, und wälzten mich zum Überfluß noch in die Gosse, so daß das schmutzige Spülwasser über mich zusammenschlug.

Kaum konnt' ich mich aus den Krallen der mordlustigen Bestien retten, die meinen Stand nicht achteten; mit vollem Angstgeschrei lief ich die Treppe hinauf. Als der Meister mich erblickte, rief er, laut lachend:»Murr, Murr, wie siehst du aus? Ha ha! ich merke schon, was geschehen, du hast Streiche machen wollen, wie der im ›Irrgarten der Liebe herumtaumelnde Kavalier‹, und dabei ist's dir übel ergangen!«– Und dabei brach der Meister zu meinem nicht geringen Verdruß aufs neue aus in ein schallendes Gelächter. Der Meister hatte ein Gefäß mit lauwarmem Wasser füllen lassen, darein stülpte er mich ohne Umstände einigemal ein, so daß mir vor Niesen und Prusten Hören und Sehen verging, wickelte mich dann fest in Flanell ein, und legte mich in meinen Korb.

Ich war beinahe besinnungslos vor Wut und Schmerz, ich vermochte kein Glied zu rühren. Endlich wirkte die Wärme wohltätig auf mich, ich fühlte meine Gedanken sich ordnen.»Ha«, klagte ich,»welch neue bittere Täuschung des Lebens! – Das ist also die Liebe, die ich schon so herrlich besungen, die das Höchste sein, die uns mit namenloser Wonne erfüllen, die uns in den Himmel tragen soll! – Ha! – mich hat sie in die Gosse geworfen! – ich entsage einem Gefühl, das mir nichts eingebracht als Bisse, ein abscheuliches Bad, und niederträchtige Einmummung in schnöden Flanell!«– Aber kaum war ich wieder in Freiheit und genesen, als aufs neue Miesmies mir unaufhörlich vor Augen stand, und ich, jener ausgestandenen Schmach wohl eingedenk, zu meinem Entsetzen gewahrte, daß ich noch in Liebe. Mit Gewalt nahm ich mich zusammen, und las als ein vernünftiger gelehrter Kater den Ovid nach, da ich mich wohl erinnerte, in der» Ars amandi «auch auf Rezepte gegen die Liebe gestoßen zu sein.

Ich las die Verse:

Venus otia amat. Qui finem quaeris amoris

Cedit amor rebus; res age, tutus eris;

Mit neuem Eifer wollt' ich mich dieser Vorschrift gemäß in die Wissenschaften vertiefen, aber Miesmies hüpfte auf jedem Blatte mir vor den Augen, Miesmies dachte – las – schrieb ich! – Der Autor, dacht' ich muß andere Arbeit meinen, und da ich von andern Katern gehört, daß die Mäusejagd ein ungemein angenehmes zerstreuendes Vergnügen sein solle, war es ja möglich, das unter den rebus auch die Mäusejagd begriffen sein konnte. Ich begab mich daher, sowie es finster worden, in den Keller, und durchstrich die düstern Gänge indem ich sang:»Im Walde schlich ich still und wild, gespannt mein Feuerrohr – «

Ha! – statt des Wildes, das ich zu jagen trachtete, schaute ich aber wirklich ihr holdes Bild, aus den tiefen Gründen trat es wirklich überall hervor! Und dabei zerschnitt der herbe Liebesschmerz mein nur zu leicht verwundbar Herz! Und ich sprach:»Lenk auf mich die holden Blicke, Jungfräulichen Morgenschein, Und als Braut und Bräut'gam wandeln Murr und Miesmies selig heim. «Also sprach ich, freud'ger Kater, Hoffend auf des Sieges Preis. – Armer! mit verhüllten Augen floh die scheue Katz dachein! —

So geriet ich Bedaurenswürdiger immer mehr und mehr in Liebe, die ein feindlicher Stern mir zum Verderben in meiner Brust entzündet zu haben schien. Wütend, mich auflehnend gegen mein Schicksal, fiel ich auf's neue her über den Ovid und las die Verse:

Exige quod cantet, si qua est sine voce puella,

Non didicit chordas tangere, posce lyram.

«Ha«, rief ich zu ihr hinauf auf's Dach; – Ha ich werde sie wiederfinden die süße Huldin, da, wo ich sie zum erstenmal erblickte aber singen soll sie, ja singen, und bringt sie nur eine einzige falsche Note heraus, dann ist's vorbei, dann bin ich geheilt, gerettet. – Der Himmel war heiter, und der Mond bei dem ich der holden Miesmies Liebe zugeschworen, schien wirklich, als ich auf das Dach stieg, um sie zu erlauern. Lange gewahrte ich sie nicht, und meine Seufzer wurden laute Liebesklagen.

Ich stimmte endlich ein Liedlein an im wehmütigsten Ton, ungefähr folgendermaßen:

Rauschende Wälder, flüsternde Quellen

Strömender Ahnung spielende Wellen

Mit mir o klaget!

Saget o saget!

Miesmies die Holde, wo ist sie gegangen,

Jüngling in Liebe, Jüngling wo hat er,

Miesmies die süße Huldin umfangen?

Tröstet den Bangen.

Tröstet den gramverwilderten Kater!

Mondschein o Mondschein,

Sag' mir wo thront mein

Artiges Kindlein, liebliches Wesen!

Wütender Schmerz kann niemals genesen!

Trostloser liebender kluger Berater,

Eil ihn zu retten

Von Liebesketten!

Hilf ihm, o hilf dem verzweifelnden Kater.

Seht ein, geliebte Leser! daß ein wackerer Dichter weder sich im rauschenden Walde befinden, noch an einer flüsternden Quelle sitzen darf, ihm strömen der Ahnung spielende Wellen doch zu, und in diesen Wellen erschaut er doch alles, was er will, und kann davon singen wie er will. Sollte jemand über die hohe Vortrefflichkeit obiger Verse zu sehr in Erstaunen geraten, so will ich bescheiden ihn darauf aufmerksam machen, daß ich mich in der Ekstase befand, in verliebter Begeisterung, und nun weiß jeder, daß jedem, der von dem Liebesfieber ergriffen, konnt' er auch sonst kaum Wonne auf Sonne, und Triebe auf Liebe reimen, konnt' er, sag' ich, auf diese nicht ganz

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