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Житейские воззрения кота Мурра / Lebens-Ansichten des Katers Murr - Эрнст Теодор Амадей Гофман

Читать бесплатно Житейские воззрения кота Мурра / Lebens-Ansichten des Katers Murr - Эрнст Теодор Амадей Гофман. Жанр: Зарубежная классика / Разное / Языкознание год 2004. Так же читаем полные версии (весь текст) онлайн без регистрации и SMS на сайте kniga-online.club или прочесть краткое содержание, предисловие (аннотацию), описание и ознакомиться с отзывами (комментариями) о произведении.
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zurückgekehrt bist in die Heimat, du erkennst nicht die Gefahr in der wir schweben. – Beinahe möchte ich wie du, ein glücklicher harmloser Kater sein, der sich den Teufel was schert um Feuer und Spritzenmeister, und dem kein Mobiliar verbrennen kann, da das einzige Mobile, dessen sein unsterblicher Geist mächtig, er selbst ist.«—

Damit nahm mich der Meister auf den Arm und stieg herab in sein Zimmer.

Kaum waren wir hineingetreten, als Professor Lothario uns nachstürzte, dem noch zwei Männer folgten.

«Ich bitte Euch«, rief der Professor,»um des Himmels Willen, Meister! Ihr seid in der dringendsten Gefahr, das Feuer schlägt schon über Euer Dach. – Erlaubt, daß wir Eure Sachen wegtragen.«—

Der Meister erklärte sehr trocken, daß in solcher Gefahr der jähe Eifer der Freunde viel verderblicher sich gestalte, als die Gefahr selbst, da das, was vor dem Feuer geborgen, gewöhnlich zum Teufel ginge, wiewohl auf schönere Art. Er selbst habe in früherer Zeit einem Freunde, der von Feuer bedroht, in dem wohlwollendsten Enthusiasmus, beträchtliches chinesisches Porzellan durch's Fenster geworfen, damit es nur ja nicht verbrenne. Wollten sie aber fein ruhig, drei Nachtmützen, ein paar graue Röcke, und andere Kleidungsstücke, worunter eine seidne Hose vorzüglich zu beachten, nebst einiger Wäsche in einen Koffer, Bücher und Manuskripte in ein paar Körbe packen, seine Maschinen aber nicht mit einem Finger anrühren, so werde es ihm lieb sein. Stehe dann das Dach in Flammen, so wolle er samt dem Mobiliar sich von dannen machen.

«Erst aber«, (so schloß er)»erlaubt, daß ich meinen Hausgenossen und Stubenkameraden, der soeben von weiten Reisen müde, ermattet, zurückgekommen, mit Speis und Trank erquicke, nachher möget Ihr wirtschaften!«—

Alle lachten sehr, da sie gewahrten, daß der Meister niemanden anders gemeint, als mich.

Es schmeckte mir herrlich, und die schöne Hoffnung, die ich auf dem Dach in sehnsuchtsvollen süßen Tönen ausgesprochen, wurde ganz erfüllt.

Als ich mich erquickt, setzte mich der Meister in einen Korb; neben mir, es war dazu Platz, stellte er eine kleine Schüssel mit Milch hin, und deckte den Korb sorgfältig zu.

«Wart's ruhig ab«, sprach der Meister,»mein Kater! in dunkler Behausung, was aus uns noch werden wird, nippe zum Zeitvertreib von deinem Lieblingstrank, denn springst oder trottierst du hier im Zimmer umher, so treten sie dir den Schwanz, die Beine entzwei im Tumult des Rettens. Kommt es zur Flucht, so trage ich dich selbst mit mir fort, damit du dich nicht wieder verläufst, wie es schon geschehen. Sie glauben nicht, verehrteste Herren und Helfer in der Not, was der kleine graue Mann im Korbe, was das für ein herrlicher, grundgescheuter Kater ist. Naturhistorische Galls behaupten, daß sonst, mit den vortrefflichsten Organen, als da sind, Mordlust, Diebssinn, Schelmerei u. s. w., ausgerüsteten Katern von leidlicher Edukation, doch der Ortsinn gänzlich mangele, daß sie, einmal sich verlaufen, die Heimat nie wiederfänden, aber mein guter Murr macht davon eine glänzende Ausnahme. Seit ein paar Tagen vermißte ich ihn, und betrauerte recht herzlich seinen Verlust, heut, soeben ist er zurückgekehrt, und hat, wie ich mit Recht vermuten darf, noch dazu die Dächer benutzt, als angenehme Kunststraße. Die gute Seele hat nicht allein Klugheit bewiesen und Verstand, sondern auch die treueste Anhänglichkeit an seinen Herrn, weshalb ich ihn nun noch viel mehr liebe als vorher.«– Mich erfreute des Meisters Lob ganz ungemein, mit innerm Wohlbehagen fühlte ich meine Überlegenheit über mein ganzes Geschlecht, über ein ganzes Heer verirrter Kater ohne Ortsinn und wunderte mich, daß ich selbst das ganz Ungemeine meines Verstandes nicht hinlänglich eingesehen. Zwar dacht' ich daran, daß eigentlich der junge Ponto mich auf den rechten Weg, und der Wurf des Schornsteinfegers mich auf das rechte Dach gebracht, indessen glaubte ich doch nicht im mindesten an meiner Sagazität, und an der Wahrheit des Lobes, das mir der Meister erteilte, zweifeln zu dürfen. Wie gesagt, ich fühlte meine innere Kraft, und dies Gefühl bürgte mir für jene Wahrheit. Daß unverdientes Lob viel mehr erfreue, und den Gelobten viel mehr aufblähe als verdientes, wie ich einmal las, oder jemanden behaupten hörte, das gilt wohl nur von den Menschen, gescheute Kater sind frei von solcher Torheit, und ich glaube bestimmt, daß ich vielleicht ohne Ponto und Schornsteinfeger den Rückweg nach Hause gefunden hätte, und daß beide sogar nur den richtigen Ideengang im Innern verwirrten. Das bißchen Weltklugheit, womit der junge Ponto so prahlte, wäre mir auch wohl zugekommen auf andere Weise, wenngleich die mancherlei Begebenheiten, die ich mit dem liebenswürdigen Pudel, mit dem aimable roué, erlebte, mir guten Stoff gaben zu den freundschaftlichen Briefen, in welche ich meine Reisebeschreibung einkleidete. In allen Morgen- und Abendzeitungen, in allen eleganten und freimütigen Blättern könnten diese Briefe mit Effekt abgedruckt stehen, da mit Geist und Verstand darin die glänzendsten Seiten meines Ich's hervorgehoben sind, was doch jedem Leser am interessantesten sein muß. Aber ich weiß es schon, die Herren Redakteurs und Verleger fragen:»Wer ist dieser Murr?«und erfahren sie dann, daß ich ein Kater bin, wiewohl der vortrefflichste auf Erden, so sprechen sie verächtlich:»ein Kater und will schreiben!«– Und hätt' ich Lichtenbergs Humor und Hamanns Tiefe – von beiden habe ich viel Gutes vernommen, sie sollen für Menschen nicht übel geschrieben haben, sind aber Todes verblichen, welches für jeden Schriftsteller und Dichter, der leben will, eine durchaus riskante Sache ist – und, sag' ich noch einmal, hätt' ich Lichtenbergs Humor und Hamanns Tiefe, doch erhielte ich das Manuskript zurück, bloß weil man mir vielleicht meiner Krallen halber keine amüsante Schreibart zutraut. So was chagriniert! – O Vorurteil, himmelschreiendes Vorurteil, wie befängst du doch die Menschen, und vorzüglich diejenigen, die da heißen Verleger!

Der Professor, und die, die mit ihm gekommen, machten nun einen grimmigen Spektakel um mich her, der meines Bedünkens, wenigstens bei dem Verpacken der Nachtmützen und der grauen Röcke, nicht nötig gewesen wäre.

Auf einmal rief draußen eine hohle Stimme: das Haus brennt!» Hoho«, sprach der Meister Abraham,»da muß ich auch dabei sein, bleibt nur ruhig, Ihr Herren! wenn die Gefahr da ist, bin ich wieder hier und

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