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Фридрих Дюрренматт - Немецкий язык с Фр. Дюрренматтом. Судья и его палач

Читать бесплатно Фридрих Дюрренматт - Немецкий язык с Фр. Дюрренматтом. Судья и его палач. Жанр: Языкознание издательство -, год 2004. Так же читаем полные версии (весь текст) онлайн без регистрации и SMS на сайте kniga-online.club или прочесть краткое содержание, предисловие (аннотацию), описание и ознакомиться с отзывами (комментариями) о произведении.
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8.   »Ich rate dir, das Spiel aufzugeben (советую тебе прекратить игру, aufgeben – отказываться, сдавать). Es wäre Zeit, deine Niederlage einzusehen«, sagte Gastmann und stopfte seine Pfeife (пришло время признать свое поражение, – сказал Гастман, набивая трубку, einsehen – осознать; die Niederlage – поражение; stopfen – набивать).

Der Alte sah nach den dunklen Wölbungen der Lauben (старик взглянул на темные своды аркад, die Wölbung – свод; die Laube – беседка; аркада), an denen sie vorüberglitten (мимо которых они проезжали) nach den schattenhaften Gestalten zweier Polizisten, die vor der Buchhandlung Lang standen (на призрачные фигуры двух полицейских, стоявших перед книжным магазином Ланга).

Geißbühler und Zumsteg, dachte er und dann: Den Fontane sollte ich doch endlich einmal zahlen (Гайсбюлер и Цумштег, подумал он, и еще: пора, наконец, уплатить за Фонтане).

»Unser Spiel«, antwortete er endlich, »können wir nicht aufgeben (нашу игру, – произнес он наконец, мы не можем прекратить). Du bist in jener Nacht in der Türkei schuldig geworden, weil du die Wette geboten hast, Gastmann (ты в ту ночь в Турции стал виновен потому, что предложил это пари, Гастман, schuldig – виновный: die Schuld – вина; bieten-bot-geboten – предлагать), und ich, weil ich sie angenommen habe (а я – потому, что принял его, annehmen – принимать).«

Sie fuhren am Bundeshaus vorbei (они проехали мимо здания федерального совета).

»Du glaubst immer noch, ich hätte den Schmied getötet?« fragte der andere (ты все еще думаешь, что я убил Шмида? – спросил тот).

8.   »Ich rate dir, das Spiel aufzugeben. Es wäre Zeit, deine Niederlage einzusehen«, sagte Gastmann und stopfte seine Pfeife.

Der Alte sah nach den dunklen Wölbungen der Lauben, an denen sie vorüberglitten nach den schattenhaften Gestalten zweier Polizisten, die vor der Buchhandlung Lang standen.

Geißbühler und Zumsteg, dachte er und dann: Den Fontane sollte ich doch endlich einmal zahlen.

»Unser Spiel«, antwortete er endlich, »können wir nicht aufgeben. Du bist in jener Nacht in der Türkei schuldig geworden, weil du die Wette geboten hast, Gastmann, und ich, weil ich sie angenommen habe.«

Sie fuhren am Bundeshaus vorbei.

»Du glaubst immer noch, ich hätte den Schmied getötet?« fragte der andere.

9.   »Ich habe keinen Augenblick daran geglaubt«, antwortete der Alte und fuhr dann fort (я ни секунды не верил в это, – ответил старик и затем продолжал), gleichgültig zusehend, wie der andere seine Pfeife in Brand steckte (равнодушно глядя, как тот раскуривает трубку, gleichgültig – безразличный): »Es ist mir nicht gelungen, dich der Verbrechen zu überführen, die du begangen hast (мне не удалось тебя изобличить в преступлениях, которые ты совершал, gelingen-gelang-gelungen – удаваться; überführen – изобличать), nun werde ich dich eben dessen überführen, das du nicht begangen hast (теперь я уличу тебя как раз в преступлении, которого ты не совершал).«

Gastmann schaute den Kommissär prüfend an (Гастман испытующе посмотрел на комиссара).

»Auf diese Möglichkeit bin ich noch gar nicht gekommen«, sagte er (о такой возможности я еще совсем не задумывался, – сказал он). »Ich werde mich vorsehen müssen (я должен буду быть начеку, vorsehen – предусматривать; sich vorsehen – беречься).«

Der Kommissär schwieg (комиссар молчал).

»Vielleicht bist du ein gefährlicherer Bursche, als ich dachte, alter Mann (возможно, ты опасней, нежели я думал, старик, gefährlich – опасно: die Gefahr – опасность; der Bursche – юноша, парень)«, meinte Gastmann in seiner Ecke nachdenklich (произнес Гастман задумчиво в своем углу).

Der Wagen hielt (машина остановилась). Sie waren am Bahnhof (они были у вокзала).

»Es ist das letzte Mal, dass ich mit dir rede, Bärlach«, sagte Gastmann (это последний раз, что я говорю с тобой, Берлах, – сказал Гастман). »Das nächste Mal werde ich dich töten, gesetzt, dass du deine Operation überstehst (в следующий раз я тебя убью, конечно, если ты переживешь операцию, gesetzt, dass … – приусловии, что…; überstehen – переносить).«

9.   »Ich habe keinen Augenblick daran geglaubt«, antwortete der Alte und fuhr dann fort, gleichgültig zusehend, wie der andere seine Pfeife in Brand steckte: »Es ist mir nicht gelungen, dich der Verbrechen zu überführen, die du begangen hast, nun werde ich dich eben dessen überführen, das du nicht begangen hast.«

Gastmann schaute den Kommissär prüfend an.

»Auf diese Möglichkeit bin ich noch gar nicht gekommen«, sagte er. »Ich werde mich vorsehen müssen.«

Der Kommissär schwieg.

»Vielleicht bist du ein gefährlicherer Bursche, als ich dachte, alter Mann«, meinte Gastmann in seiner Ecke nachdenklich.

Der Wagen hielt. Sie waren am Bahnhof.

»Es ist das letzte Mal, dass ich mit dir rede, Bärlach«, sagte Gastmann. »Das nächste Mal werde ich dich töten, gesetzt, dass du deine Operation überstehst.«

10.   »Du irrst dich«, sagte Bärlach, der auf dem morgendlichen Platz stand (ты ошибаешься, – сказал Берлах, стоя на утренней площади), alt und leicht frierend (старый и слегка замерзший). »Du wirst mich nicht töten (ты меня не убьешь). Ich bin der einzige, der dich kennt (я единственный, кто знает тебя), und so bin ich auch der einzige, der dich richten kann (и поэтому я единственный, кто может судить тебя). Ich habe dich gerichtet, Gastmann, ich habe dich zum Tode verurteilt (я осудил тебя, Гастман, я приговорил тебя к смерти, verurteilen – приговаривать, осуждать: das Urteil – суждение; приговор). Du wirst den heutigen Tag nicht mehr überleben (ты не переживешь сегодняшнего дня). Der Henker, den ich ausersehen habe, wird heute zu dir kommen (палач, которого я выбрал,  сегодня придет к тебе, ausersehen – избрать). Er wird dich töten, denn das muss nun eben einmal in Gottes Namen getan werden (он тебя убьет, так как это должно быть, наконец, черт побери: «во имя Бога» /эмоционально-усилительный оборот/ сделано, tun-tat-getan – делать).«

Gastmann zuckte zusammen und starrte den Alten verwundert an (Гастман вздрогнул и пораженно уставился на старика, anstarren – пристально смотреть), doch dieser ging in den Bahnhof hinein, die Hände im Mantel vergraben (но тот зашагал к вокзалу, сунув руки в карманы пальто, vergraben – закапывать), ohne sich umzukehren, hinein in das dunkle Gebäude, das sich langsam mit Menschen füllte (не оборачиваясь, вошел в темное здание, медленно заполнявшееся людьми, umkehren – переворачивать; sich umkehren – оборачиваться; füllen – наполнять).

»Du Narr!« schrie Gastmann nun plötzlich dem Kommissär nach (ты, глупец! – закричал Гастман вдруг комиссару вслед, schreien-schrie-geschrien – кричать; plötzlich – внезапно), so laut, dass sich einige Passanten umdrehten (так громко, что некоторые прохожие обернулись). »Du Narr!«

Doch Bärlach war nicht mehr zu sehen (но Берлаха уже не было видно).

10.   »Du irrst dich«, sagte Bärlach, der auf dem morgendlichen Platz stand, alt und leicht frierend. »Du wirst mich nicht töten. Ich bin der einzige, der dich kennt, und so bin ich auch der einzige, der dich richten kann. Ich habe dich gerichtet, Gastmann, ich habe dich zum Tode verurteilt. Du wirst den heutigen Tag nicht mehr überleben. Der Henker, den ich ausersehen habe, wird heute zu dir kommen. Er wird dich töten, denn das muss nun eben einmal in Gottes Namen getan werden.«

Gastmann zuckte zusammen und starrte den Alten verwundert an, doch dieser ging in den Bahnhof hinein, die Hände im Mantel vergraben, ohne sich umzukehren, hinein in das dunkle Gebäude, das sich langsam mit Menschen füllte.

»Du Narr!« schrie Gastmann nun plötzlich dem Kommissär nach, so laut, dass sich einige Passanten umdrehten. »Du Narr!«

Doch Bärlach war nicht mehr zu sehen.

Achtzehntes Kapitel

1.   Der Tag, der nun immer mehr heraufzog, war klar und mächtig (день, который все больше наступал, был ясным и могущественным, heraufziehen– приближаться; mächtig– сильный, могущественный: die Macht – могущество, власть), die Sonne, ein makelloser Ball, warf harte und lange Schatten (солнце, безукоризненный шар, бросало резкие и длинные тени, makellos– безупречно: der Makel – /позорное/ пятно, недостаток; werfen-warf-geworfen– бросать), sie, höher rollend, nur wenig verkürzend (поднимаясь выше, лишь немного сокращало их).

Die Stadt lag da, eine weiße Muschel (город лежал, как белая раковина), das Licht aufsaugend, in ihren Gassen verschluckend (впитывая свет, глотая его своими улочками, aufsaugen– впитывать; verschlucken– поглощать: schlucken – глотать), um es nachts mit tausend Lichtern wieder auszuspeien (чтобы ночью тысячами огней его снова выплюнуть, ausspeien– выплевывать), ein Ungeheur, das immer neue Menschen gebar, zersetzte, begrub (чудовище, рождавшее все новых людей, разлагавшее их, хоронившее, dasUngeheuer– чудовище; gebären– рожать; zersetzen– разлагать; begraben– погребать). Immer strahlender wurde der Morgen, ein leuchtender Schild über dem Verhallen der Glocken (все лучистей становилось утро, сияющий щит над замирающим звоном колоколов, derSchild– щит; verhallen– затихать; dieGlocke– колокол). Tschanz wartete, bleich im Licht, das von den Mauern prallte, eine Stunde lang (Чанц ожидал, бледный от света, падающего от каменной стены, целый час, prallen– ударяться, отскакивать). Er ging unruhig in den Lauben vor der Kathedrale auf und ab (он беспокойно шагал под арками собора взад и вперед), sah auch zu den Wasserspeiern hinauf, wilde Fratzen (смотрел на дикие рожи извергателей воды, вверх, hinauf– вверх; dieFratze– гримаса), die auf das Pflaster starrten, das im Sonnenlicht lag (глазевших на мостовую, залитую солнечным светом). Endlich öffneten sich die Portale (наконец портальные двери распахнулись). Der Strom der Menschen war gewaltig, Lüthi hatte gepredigt (поток людей был огромен, Люти читал проповедь, der Strom – поток; gewaltig – сильно), doch sah er sofort den weißen Regenmantel (но сразу заметил белый плащ).

1.   Der Tag, der nun immer mehr heraufzog, war klar und mächtig, die Sonne, ein makelloser Ball, warf harte und lange Schatten, sie, höher rollend, nur  wenig verkürzend.

Die Stadt lag da, eine weiße Muschel, das Licht aufsaugend, in ihren Gassen verschluckend, um es nachts mit tausend Lichtern wieder auszuspeien, ein Ungeheur, das immer neue Menschen gebar, zersetzte, begrub. Immer strahlender wurde der Morgen, ein leuchtender Schild über dem Verhallen der Glocken. Tschanz wartete, bleich im Licht, das von den Mauern prallte, eine Stunde lang. Er ging unruhig in den Lauben vor der Kathedrale auf und ab, sah auch zu den Wasserspeiern hinauf, wilde Fratzen, die auf das Pflaster starrten, das im Sonnenlicht lag. Endlich öffneten sich die Portale. Der Strom der Menschen war gewaltig, Lüthi hatte gepredigt, doch sah er sofort den weißen Regenmantel.

2.   Anna kam auf ihn zu (Анна шла к нему). Sie sagte, dass sie sich freue, ihn zu sehen, und gab ihm die Hand (она сказала, что рада его видеть, и протянула ему руку). Sie gingen die Keßlergasse hinauf, mitten im Schwärm der Kirchgänger (они пошли вверх по Кесслергассе, посреди толпы прихожан собора, der Schwärm – рой; толпа), umgeben von alten und jungen Leuten (окруженные молодыми и старыми людьми, umgeben – окружать), hier ein Professor, da eine sonntäglich herausgeputzte Bäckersfrau (тут профессор, здесь по воскресному наряженная жена булочника, sich herausputzen – наряжаться, putzen – чистить), dort zwei Studenten mit einem Mädchen, einige Dutzend Beamte (там два студента с девушкой, несколько дюжин чиновников, das Dutzend – дюжина), Lehrer, alle sauber, alle gewaschen (учителей, все аккуратные, умытые), alle hungrig, alle sich auf ein besseres Essen freuend (все голодные и радующиеся /предстоящей/ праздничной трапезе).

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