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Annemarie Selinko - Немецкий язык с А. Селинко. Сегодня мой муж женится

Читать бесплатно Annemarie Selinko - Немецкий язык с А. Селинко. Сегодня мой муж женится. Жанр: Языкознание издательство -, год 2004. Так же читаем полные версии (весь текст) онлайн без регистрации и SMS на сайте kniga-online.club или прочесть краткое содержание, предисловие (аннотацию), описание и ознакомиться с отзывами (комментариями) о произведении.
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Thesi und ihre beiden Männer liegen in Strecksesseln, schauen in den Himmel, lassen Erdbeeren auf der Zunge zergehen und trinken wieder Schnaps, alle drei aus einem gemeinsamen Wasserglas (Тези и ее двое мужчин лежат в шезлонгах, смотрят в небо, наслаждаются клубникой: «позволяют клубнике таять на языке» и снова пьют шнапс, все втроем из одного общего стакана; der Strecksessel; strecken — вытягивать, протягивать).

Gesprochen wird nicht (никто не разговаривает).

Eine verrückt schöne Nacht (безумно красивая ночь). Endloser grüner Himmel mit Sternen, wie ein zauberhaftes Brokattuch über die Erde gespannt (бесконечное зеленое небо со звездами, как волшебный парчовый платок, натянутый над землей;das Brokattuch; der Brokát — парча). Die Sterne sind nah, Grillen zirpen, Rasen duftet, alles ist gut, alles wird gut (звезды близко, стрекочут кузнечики, благоухает газон, все хорошо, все будет хорошо;die Grille).

113.  Die braven Lindberghs, von denen öfters die Rede ist und die nicht in Erscheinung treten können, weil sie gerade nach Schweden fahren mussten, besitzen nicht nur diesen Wappenring in der Vitrine, sondern auch Liegestühle im Gartenschuppen und eine Schüssel Erdbeeren in der Speisekammer. Gary, der Krieger, legt den Wappenring in die Vitrine zurück und bricht in die Speisekammer ein, John holt die Liegestühle und schleppt sie auf den Rasen hinter dem Haus.

Thesi und ihre beiden Männer liegen in Strecksesseln, schauen in den Himmel, lassen Erdbeeren auf der Zunge zergehen und trinken wieder Schnaps, alle drei aus einem gemeinsamen Wasserglas.

Gesprochen wird nicht.

Eine verrückt schöne Nacht. Endloser grüner Himmel mit Sternen, wie ein zauberhaftes Brokattuch über die Erde gespannt. Die Sterne sind nah, Grillen zirpen, Rasen duftet, alles ist gut, alles wird gut.

114.  Gary spricht als erster in die schweigende Nacht (первым в безмолвную ночь говорит Гари; schweigen — молчать):

»Und diesen Himmel — diesen selben schweigenden Himmel habe ich vor ein paar Monaten in Spanien angestarrt und gebetet habe ich und — nichts, nichts (и это небо — в это же самое безмолвное небо я пристально смотрел пару месяцев назад в Испании и молился и — ничего, ничего)...!«

Er bricht ab (он внезапно останавливается). Die anderen antworten nicht (остальные не отвечают). Mit weit aufgerissenen Augen schaut Thesi ins ewige Flimmern (широко распахнутыми глазами смотрит Тези на бесконечный мерцающий свет; das Flimmern; flimmern — мерцать).

Plötzlich spricht sie, es klingt anders als sonst, so hell und kindlich (вдруг она говорит, это звучит не так как обычно, так звонко и по-детски): »Aber Gary! Im Krieg kann man doch nicht wirklich beten, wenn Krieg ist, schaut der liebe Gott weg (на войне нельзя по-настоящему молиться, когда идет война, то милостивый Бог смотрит в сторону). Denk dir, ich hab' neulich ein Bild von unserer Stephanskirche in Wien gesehen (подумай только, я недавно видела фотографию нашей Стефанскирхе в Вене). Sie haben auf dem Stephansturm die Hakenkreuzfahne gehisst, die flattert jetzt in den Himmel (они повесили на башне Стефантурм знамя со свастикой, оно развевается теперь в небе; das Hakenkreuz — свастика; der Stephansturm; hissen — поднимать, водружать/флаг/). Aber der liebe Gott ist weit weg, man kann den lieben Gott nicht zum Parteimitglied ernennen (но милостивый Бог далеко, нельзя избрать милостивого Бога членом партии; das Parteimitglied; ernennen — назначить/надолжность/)...«

114.  Gary spricht als erster in die schweigende Nacht:

»Und diesen Himmel — diesen selben schweigenden Himmel habe ich vor ein paar Monaten in Spanien angestarrt und gebetet habe ich und — nichts, nichts...!«

Er bricht ab. Die anderen antworten nicht. Mit weit aufgerissenen Augen schaut Thesi ins ewige Flimmern.

Plötzlich spricht sie, es klingt anders als sonst, so hell und kindlich: »Aber Gary! Im Krieg kann man doch nicht wirklich beten, wenn Krieg ist, schaut der liebe Gott weg. Denk dir, ich hab' neulich ein Bild von unserer Stephanskirche in Wien gesehen. Sie haben auf dem Stephansturm die Hakenkreuzfahne gehisst, die flattert jetzt in den Himmel. Aber der liebe Gott ist weit weg, man kann den lieben Gott nicht zum Parteimitglied ernennen ...«

115.  »Gott... dein lieber Gott (Бог…твой милостивый Бог)!« kommt es von Gary, es soll ein verächtliches Lachen werden und klingt wie Stöhnen (слышится от Гари, это должно было стать пренебрежительным/презрительным смехом, а прозвучало, как стон; dasLachen; dasStöhnen; verachten — презирать). Dann ist es wieder still, Grillen zirpen, es ist unwahrscheinlich, dass es noch richtigen Rasen und Grillen gibt (потом снова тихо, стрекочут кузнечики, это невероятно, что еще существует настоящий газон и кузнечики). John richtet sich auf und sieht Thesi an (Джон выпрямляется и смотрит на Тези). Ihr Gesicht sieht weiß aus im Schein der Nacht, die Lippen sind noch dunkel bemalt (ее лицо в сиянии ночи выглядит белым, губы все еще накрашены темным /цветом/; der Schein). Sie hat den Mantel geschlossen und hält ihn über der Brust fest zusammen, man sieht nichts mehr vom unanständigen Kleid (она запахнула пальто и крепко придерживает его на груди, непристойного платья теперь совсем не видно; schließen; halten). Die kunstvoll aufgesteckten Haare lösen sich, eine dunkle Haarsträhne hängt in ihr kleines Gesicht (искусно забранные волосы расплетаются, темная прядь волос спускается на ее маленькое лицо; die Haarsträhne; hängen — висеть).

»Thesi — schläfst du (Тези — ты спишь)?« fragt John leise (тихо спрашивает Джон).

»Nein, ich denke nach (нет, я размышляю)«, kommt die Antwort (слышится ответ).

»Noch immer über den lieben Gott (все еще о милостивом Боге)?« fragt John und lächelt freundlich wie einer, der schon lange nicht mehr über den lieben Gott nachdenkt (спрашивает Джон и приветливо улыбается, как человек, который уже давно не размышляет о милостивом Боге).

»Nein — über den heutigen Abend (нет — о сегодняшнем вечере)«, sagt Thesi, »Was hast du eigentlich mit dem Zirkusdirektor geflüstert, John (Джон, а о чем ты, собственно, шептался с директором цирка)?«

»Mit wem (с кем)?«

»Mit Papa Nielsen (с папой Нильсеном).«

»Er hat mich etwas gefragt (он меня кое о чем спрашивал).«

»Was hat er gefragt (что он спрашивал)?«

»In welches Land er sein Geld verschieben soll (в какую страну он должен перевести свои деньги; verschieben — сдвигать, перемещать). Und wie der nächste Krieg ausschauen wird (и как будет выглядеть следующая война). Und welche Währung die sicherste ist und welche Aktien er kaufen soll (и какая валюта самая надежная и какие акции ему следует покупать; die Währung; die Aktie).«

115.  »Gott... dein lieber Gott!« kommt es von Gary, es soll ein verächtliches Lachen werden und klingt wie Stöhnen. Dann ist es wieder still, Grillen zirpen, es ist unwahrscheinlich, dass es noch richtigen Rasen und Grillen ^ gibt. John richtet sich auf und sieht Thesi an. Ihr Gesicht sieht weiß aus im Schein der Nacht, die Lippen sind noch dunkel bemalt. Sie hat den Mantel geschlossen und hält ihn über der Brust fest zusammen, man sieht nichts mehr vom unanständigen Kleid. Die kunstvoll aufgesteckten Haare lösen sich, eine dunkle Haarsträhne hängt in ihr kleines Gesicht.

»Thesi — schläfst du?« fragt John leise.

»Nein, ich denke nach«, kommt die Antwort.

»Noch immer über den lieben Gott?« fragt John und lächelt freundlich wie einer, der schon lange nicht mehr über den lieben Gott nachdenkt.

»Nein — über den heutigen Abend«, sagt Thesi, »Was hast du eigentlich mit dem Zirkusdirektor geflüstert, John?«

»Mit wem?«

»Mit Papa Nielsen.«

»Er hat mich etwas gefragt.«

»Was hat er gefragt?«

»In welches Land er sein Geld verschieben soll. Und wie der nächste Krieg ausschauen wird. Und welche Währung die sicherste ist und welche Aktien er kaufen soll...«

116.  »Warum fragt er dich das alles (почему он тебя обо всем этом спрашивает)?« erkundigt sich Thesi erstaunt (удивленно интересуется Тези).

»Weil das heute jeder jeden fragt, wir leben in einer verrückten Zeit, Thesi (потому что сегодня об этом все друг друга: «каждый каждого» спрашивают, Тези, мы живем в сумасшедшее время). Die Leute schieben ihr Geld von Europa nach Amerika und wieder zurück (люди переводят свои деньги из Европы в Америку и снова обратно).«

»Kommt wieder Weltkrieg, John (Джон, снова будет мировая война)?« fragt Thesi.

»Weiß ich nicht (я не знаю). Gestern sah es so aus, heute wieder nicht, möglich ist alles (вчера так казалось, сегодня уже нет, все возможно; aussehen — выглядеть, иметьвид).«

»Weltkrieg (мировая война)...«, sagt Thesi und schaut aufmerksam die Sterne an (говорит Тези, и внимательно смотрит на звезды), »John, du weißt ja gar nicht, wie das ist (Джон, ты совсем не знаешь, как это на самом деле).«

»Du vielleicht (возможно ты /знаешь/)?« lacht John (смеется Джон), »du bist zu jung (ты слишком молода)!«

»Aber ich bin aus Wien (но я из Вены)«, antwortet Thesi, wir haben sehr gehungert, im Krieg und nachher (отвечает Тези, мы очень голодали, во время войны и после). Nachher war es am schlimmsten — nach einem Krieg weiß kein Mensch mehr, warum und für wen er hungert (после войны было труднее всего — после войны ни один человек уже не знает, почему и для кого он голодает).«

116.  »Warum fragt er dich das alles?« erkundigt sich Thesi erstaunt.

»Weil das heute jeder jeden fragt, wir leben in einer verrückten Zeit, Thesi. Die Leute schieben ihr Geld von Europa nach Amerika und wieder zurück.«

»Kommt wieder Weltkrieg, John?« fragt Thesi.

»Weiß ich nicht. Gestern sah es so aus, heute wieder nicht, möglich ist alles.«

»Weltkrieg...«, sagt Thesi und schaut aufmerksam die Sterne an, »John, du weißt ja gar nicht, wie das ist.«

»Du vielleicht?« lacht John, »du bist zu jung!«

»Aber ich bin aus Wien«, antwortet Thesi, wir haben sehr gehungert, im Krieg und nachher. Nachher war es am schlimmsten — nach einem Krieg weiß kein Mensch mehr, warum und für wen er hungert.«

117.  »Was hat denn dein Vater für einen Beruf (кто же твой отец по профессии; der Beruf)?« erkundigt sich John, dem plötzlich einfällt, wie wenig er von Thesi weiß (интересуется Джон, которому внезапно приходит в голову, что он очень мало знает о Тези).

»Er ist Kriegsgefallener (он погиб на войне; der Kriegsgefallener — военный, погибшийнавойне)«, antwortet Thesi mechanisch (машинально отвечает Тези). Das hat sie schon in der Schule auf diese Frage geantwortet, es steht in Thesis Dokumenten als Beruf des Vaters (то же самое она отвечала на этот вопрос в школе, это значится в документах Тези как профессия отца; das Dokumént).

»Ich schaue mir den nächsten Krieg nicht mehr an (я не буду наблюдать следующую войну)«, knurrt auf einmal John (вдруг бормочет Джон), »nein — ich nicht (нет — я нет)!«

»Warum (почему)? Du wirst doch ganz gut fürs Zuschauen bezahlt (тебе же хорошо платят за наблюдение; das Zuschauen; zuschauen — смотреть, наблюдать, следить)«, kommt es höhnisch von Gary, dem Veteranen (слышится язвительное высказывание Гари, ветерана: «язвительно звучит от Гари, ветерана»).

»Schweig (молчи). Ich will nach Amerika zurück und meiner Zeitung kündigen (я хочу обратно в Америку и уволиться из своей газеты; die Zeitung). Ich werde mir eine Farm kaufen, irgendwo weit weg von allem — von allem, verstehst du (я куплю себе ферму, где-нибудь подальше от всего — ото всего, понимаешь; die Farm)? Ich werde Hühner züchten, es ist ein freundlicher Beruf, ich werde Kücken zählen, ich kann auch Liebesromane dichten, ich kann auch Thesi heiraten und mitnehmen und mit ihr Schach spielen (я буду разводить куриц, это очень дружелюбная = мирная профессия, я буду считать цыплят, я могу также писать любовные романы, я могу также жениться на Тези и взять ее с собой и играть с ней в шахматы; das Huhn; das Kücken; der Liebesroman; das Schach). Spielst du Schach, Thesi (Тези, ты играешь в шахматы)?«

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